BEN - EINE REPRODUKTION (2013)
1. Exposition // White Cube
Der erste Raum ist ein klassischer Ausstellungsraum, wie man ihn als White Cube kennt. Weiße Wände mit wenigen Objekten, neutral gehalten, kühl und steril. Hier hängen gerahmte Fotografien, die ich in Berlin vom Weg an der Spree, seinem Wohnhaus mit dem Kreuz und dem Club Salon Remise gemacht habe. Auf dem Boden liegen dezent die Nachrichten über den vermissten und schließlich toten Johannes Kliem, die man in einem bestimmten Blickwinkel lesen, aber auch schnell übergehen kann.
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Für mich ist der klassische White Cube Sinnbild für den Erhalt der Todesnachricht, man fühlt sich leer, weil etwas verschwunden ist. Er steht aber auch für den Anfang meiner künstlerischen Auseinandersetzung mit der Nachricht seines Todes. Er suggeriert: Hier ist eine Ausstellung! Und was Sie sehen werden, hat einen bestimmten Wert! Ich nutze die Eigenschaften und Vorzüge des klar strukturierten Raumes, um etwas hervorzuheben und spiele gleichzeitig mit dem Begriff der Ausstellung. Für mich war es nie der richtige Begriff , um diese sehr persönliche Arbeit zu beschreiben. Denn es hatte immer den Beigeschmack, den Tod eines Freundes zu benutzen, um eine Sensation hervorzubringen. Für mich bleibt die Grundfunktion einer jeden Ausstellung etwas zu kommunizieren. Und es so zu kommunizieren, dass man Gefühle beim Besucher weckt.
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Die gerahmten Fotografien: